Siemerling hett he heiten in Kiesow. De is vagelfrie wäst, jeder het em dootmaken künnt. De het ʼn iesern Halsband dragen.
Erzähler: VerwalterVolsdorf, 50 J., Güstrow, Kreis Güstrow; aus Klockow, Kreis Neubrandenburg; Aufzeichner: Wossidlo, 2. 7. 1927.
Schwieger in Friedrichsruh dröög ʼne Kääd mit ʼn Slott üm ʼn Hals, dat heff ik sehn. Alle Johr müßt he vier Wochen ʼna Pärchen un sitten. As ʼn groten Windsturm keem, dor stünn ʼn groten Boom, dor het de Großherzog ümmer in säten. Dor het man in tafeln künnt. As dennʼ de Wind ümschaben hadd, het Swieger dennʼ Boom wedder graad krägen. Dorför het de...
[181] Kette und Ring als Strafe
In Ollen Koebelich wier früher en Herr up, Schröder, de dröög ʼne Kett üm ʼn Hals. Alle Johr reiste he 4 Wochen inʼt Bad, so sääd hei, denn het he henmüßt (wohin nescit) un Steen karren.
Erzähler: Arbeiter Ballin, ca. 70 J., Neustrelitz, Kreis Neustrelitz; aus Bellin, Kreis Güstrow; Aufzeichner: Wossidlo, 13. 7. 1928.
De oll Satow in Prüzen het ʼn Schipp bohrt, mit Sand oder Trödel beladen, un wat anners angäben. ⸢De⸣ müßt ʼne iesern Kääd üm ʼn Hals ⸢drägen.⸣
Erzähler: Stellmacher Bandow, Boitin, Kreis Bützow; Aufzeichner: Wossidlo, 14. 9. 1935.
Paetow up Steffin het sik mit ʼn Kohhierer vertüürnt. ⸢He⸣ het em dootschaten. ⸢He⸣ het de Kääd dragen.
Erzähler: X, Wismar, Kreis Wismar; Aufzeichner: Wossidlo, 2. 6. 1927.
[168] Kette und Ring als Strafe
Paetow het wahnt in N., wo heit dat oll Lock, de sall ʼne Kääd dragen hebben, dor het he för betahlen müßt. He het enen hatt, de för em säten het. He het ʼn Knecht dootschaten.
Erzähler: Frau des Rademachers Schwarz, 83 J., Niendorf/Poel, Kreis Wismar; Aufzeichner: Wossidlo, 8. 6. 1927.
[167] Kette und Ring als Strafe
De Gootsbesitzer Paetow hier het ʼn Kohfoderer dootslagen hatt. Dat het mien selig Mudder vertellt. De het ʼne iesern Kääd dragen. En anner het för em säten, oever sien Prügel het he sik alle Johr afhalen müßt. He wahnte naher in Wismar.
Erzähler: Pastor Jochen Grahmkow, 80 J., Kirchdorf/Poel, Kreis Wismar; Aufzeichner: Wossidlo, 16. 7. 1927.
[166] Kette und Ring als Strafe
In Ziesendörp het Nussboom wahnt, de hadd ʼn gollen Ring üm ʼn Hals. He het Kinner inspunnt hatt in ʼn Keller ⸢un⸣ het nich wedder an dacht. Se hebben sik ʼt Fleisch rungnaagt von ʼe Knaken ⸢un⸣ sünd doot wäst, as se se funnen hebben. He dröög ⸢denn⸣ gollen Ring baben üm ʼn Hals, de hüng up ʼe West. ⸢Nussboom⸣ wahnte in Doberan naher.
Erzähler:...
Mierendörp dröög ʼne iesern Kääd üm ʼn Hals. Ik heff se sülm sehn, as ik dor arbeiten deed. He het 1848 enen Daglöhner dootschaten. Dorför het he sik enen köft, de för em säten het.
Erzähler: Maurer Lüneburg sen., Neuburg, Kreis Wismar; Aufzeichner: Wossidlo, 25. 7. 1911.
[159] Kette und Ring als Strafe
De Grubenhäger Landrat v. Maltzan un de Paster ok hebben inʼt Johr vier Wochen in Swerin Steen karren müßt. Se hebben enen annahmen, de för se henwäst is. Se hebben Verrat maakt an Österreich, un Jud Lilienfeld ok. — In de Liek, dor is dat Geld inwäst. (?)
Erzähler: Arbeiter Hamann, Waren, Kreis Waren; aus Blücherhof, Kreis Waren; Aufzeichner: Wossidlo,...
Lemcke ⸢hat eine⸣ Frau beim Flachseinsetzen getötet. ⸢He⸣ dröög ʼne iesern Kääd.
Erzähler: Schuckipann, Waren, Kreis Waren; Aufzeichner: Wossidlo, 6. 12. 1911.
Lerneke in Groß Dratow (Großvater des jetzigen) het ʼne Daglöhnerfru, de is in anner Ümstännʼ wäst, so vääl pienigt. De Fru is vor Angst in dennʼ heten Backaben krapen. Dor het he se mit ʼn langen Staken piesackt. Dat is oever nich upʼt Kind slagen, süss hadd ʼt em noch leeg gahn. He het alle Johr vier Wochen Steen karren müßt. De Fru het em wünscht, de...
De Wooler Herr, ik glööv, he het Kreuz heten, het enen dootschaten. De het de Kääd dragen. ⸢He⸣ het tweemal na Swerin müßt dat Johr.
Erzähler: X, Wismar, Kreis Wismar; Aufzeichner: Wossidlo, 3. 6. 1927.
[147] Kette und Ring als Strafe
Kehding in Groot Walmstorf het Niehoff in Pachtung hatt. ⸢He⸣ het Ekenholt, wat em för Niehoff anwiest is, in sien Goot verwennt. En Daglöhner zeigt dit an. He het dat verschält mit Eikenbrääd. Se finnen dat. Dennʼ Smidt Winter in Walmstörp het he sik köfft, de het vor em säten söss Johr lang. Dor is Kehding storben. Alle Johr enen Dag het he sülm henmüßt...
[144] Kette und Ring als Strafe
De oll Kayatz in Hasenwinkel het ʼne Kääd drägen müßt. Abends is he nich rutgahn, he is bangʼ wäst, dat se em dootslagen deden. Vagelfrie is he wäst.
Erzähler: Pügge, ca. 75 J., Wismar, Kreis Wismar; aus Nevern, Kreis Wismar; Aufzeichner: Wossidlo, 18. 7. 1928.
[141] Kette und Ring als Strafe
De oll Kayatz in Hasenwinkel, Groot Joochen würd he nennt, het ʼne swanger Fru dootslagen, dorüm het he ʼne iesern Kääd drägen müßt. He hadd enen, de müßt för em sitten. Alle Johr enen Monat het he sülben henmüßt un sitten. „Groot Joochen is naʼt Bad reist“, het dat denn heiten, denn kreeg de anner Mann sienen Urlaub.
Erzähler: Stellmacher (und Musikant)...
[140] Kette und Ring als Strafe
De oll Kardörp in Granzow, de liggt in Dargun begraben, de jetzige hüürt dor nich an, het weck dootmaakt. ⸢He⸣ het ʼn Halsiesen drägen müßt. De Dodenköpp, de he dootmaakt het, hängen noch baben in en Rumpelkammer. De Stuuv is ümmer toslaten, bloß wenn de Sünn dor dörchschient dörch dat Finster her, künn man dor wat von sehn. De jetzige Herr maakt de Stuuv...
[139] Kette und Ring als Strafe
De Kogelsch Herr von Flotow soll soʼn Kett dragen hebben. ⸢He⸣ sall enen dootmaakt hebben, ⸢he⸣ het sik alle Johr stellen müßt.
Erzähler: Schröder, Rostock, Kreis Rostock; aus Hinrichshagen, Kreis Rostock; Aufzeichner: Wossidlo, 2. 9. 1931.
Facklam sien Vadder het ʼne Kääd dragen. ⸢He⸣ het ʼn Mäten tonicht slaan, ⸢de⸣ is in anner Ümstännʼ wäst.
Erzähler: Schlosser Eggers, 72 J., Dassow, Kreis Grevesmühlen; Aufzeichner: Wossidlo, 4. 10. 1911.
[137] Kette und Ring als Strafe
Ik glööv, Herr Facklam is dat wäst, in Kollenhoff bi Dassow, de het Läbenstiet ʼne Kääd dragen. He het enen dootmaakt hatt. Man kann dat jo sehn, ob he de Kääd ümmer an het: Upʼn bloten Liev mööt he se jo drägen. Wo de Kääd lägen het, is dat jo binah wund.
Erzähler: Stadtschäfer Buhk, Grevesmühlen, Kreis Grevesmühlen; Aufzeichner: Wossidlo, 25. 6. 1928.