Haberland in Matzdörp het so hart huust mit sien Lüüd. Ihrst het he in ʼn Swerinschen wahnt, naher in Matzdörp. He het de Lüüd dennʼ Deig ut ʼn Trogg rutnahmen un dennʼ na ʼn Hoff rupbröcht un seggt, dennʼ hadden se em stahlen. De Lüüd hebben Tüffelschäll äten müßt, dat Brot het he ehr jo wegnahmen. Dor sünd se empört worden: Se hebben dennʼ Wien...
[315] Der Aufstand
Großvadder wier Fischer in Wittenburg (Däne). 1848 het he upʼt Füürküben stahn un de Revolution unnerdrückt. Dor is eens na Lehsen de Baron Laffert kamen. ⸢De⸣ Eddelmann is dootbläben, un se hebben de Liek inʼn Backhuus stellt, — dat is dull heit wäst — dat se inʼn Huus nich rüken süll. Twee Daglöhner hebben dor Wach bi hollen. As Großvadder dor rinkümmt...
[304] Die Rache am toten Herrn
Oll Bockhahn sin Fru in Lehnenhoff het mit ʼn Düvel husiert, bi de het kener duurn künnt. De Düvel het mit de Holtkääd langschurrt in de Stuuv, wo se lägen het, as se krank wäst is. In de anner Stuuv hebben de Lüüd wachtt.
Erzähler: Bauer Voss, Warsow, Kreis Malchin; Aufzeichner: Wossidlo, 10. 3. 1911.
[278] Vom Teufel geholt
An der Stelle des Peetscher Sees war einst ein Schloß. Dort hauste ein Ritter, der ein leidenschaftlicher Jäger war. Bei der Jagdeinladung eines Nachbarn peitschte er einst einen Bauern zu Tode. Jeher warnte ihn: ''Dich wird die Strafe treffen'', doch vergebens, er zeigte sich gleichgültig. Als er ein halb Jahr später wieder auf Jagd war, stürzte er in...
[248] Bestrafte Grausamkeit
En Dam is so riek wäst, de het so vääl Geld hatt, se het gor nich wüßt, wo vääl se harr. De hetʼn Schipper wegschickt mit ʼne ganze Ladung Kuurn, dat het he inʼt Water schüdden süllt, de Armen het se dat nich günnt. De Schipper het so vääl jammert, se deed unrecht, ehr Geld künn ok mal all warden. „Nümmermihr!“ het se seggt. Enen golden Ring het se naʼt...
[224] Bestrafte Habgier
Up Prüzen hett en Finanzrat Satow wahnt, dat is noch ʼn Rittergoot wäst. De het Schääp hatt, de het he mit Sand beladen, un Ries un Kaffeebohnen het he versichert. He het de Schääp bohren laten. De is inkerkert, as dat rutkamen is. Dor het he naher dauernd mit ʼne Kett gahn müßt.
Erzähler: Forstarbeiter Fritz Behn, Tarnow, Kreis Bützow; Aufzeichner:...
[174] Kette und Ring als Strafe
⸢Dor⸣ is ʼn Preester wäst. ⸢He⸣ het sik ʼne Fru antrugen laten. Ik wier ʼn lütten Jung, as dat vertellt würd. Nu geiht he eens spazieren mit sien Fru. He het ʼn Schatten, se nich. Dor geiht he sien Fru to Liev, se het wat verbraken, dat se kenen Schatten het. Ne, se hadd nix daan. Toletzt bekennt se, se het all ʼn Kind vorher hatt, dat het se ümbröcht....
[96] Der ungerechte Pastor
⸢Dor⸣ wier ʼn Mäten Stolp. De is henbröcht up ʼe Stöörtkarr naʼn Galgenbarg bi Vollrathsruhe. Se het na ʼn Buurn süllt, de slicht wäst is gegen de Deensten. As se bi ʼn Aantsee bi Hallalit vörbi kümmt, is se in dennʼ See SPRUNGEN un dor in versapen. Ahn Pass het se nich na ʼt Preußisch rinflüchten künnt. Se het de Hännʼ faltt hatt un sungen: „Oh Jesu, dir...
[91] Todesstrafe für kleine Dienstvergehen
In Barnerstück (b. Schwerin) is dat wäst, as de Herren noch dat Ritterrecht hatt hebben. Dor is ʼn Ring inʼn Steen wäst, dor hebben se Lüüd ankäädt. De Fru sall de Diern mit ʼt Sloetelbund inʼt Gesicht haugt hebben.
Erzähler: Kofferträger X, Schwerin, Kreis Schwerin; aus Görries, Kreis Schwerin; Aufzeichner: Wossidlo, 14. 6. 1935.
[75] Mit Peitsche und Knüppel
min grm.grossmudder. ut Brodhagen:
En fru is up unrecht henrichtt.... de het hg.herrgott. beden, he süll 'n bom up ehr graww wassen laten ........ is ne linn up wossen mirrn up dat graff. (de vagel möt dat öwerdragen hebben, de vagel verdreggt jo saat) den het uns herrgott dat wol so ingeben.
[49] Unschuldig gerichtet
Bi Düvelsdörp-Lüdershoff an de Nehringer Scheid (Vorpommern) wier de Richtdannʼ. Twee Mätens hebben ʼn Kind geburen, dat een is doot wäst. De dat dodig Kind hatt het, het de anner ehr lävig Kind wegnahmen. Dat Mäten, de dat lävig Kind hatt het, is henrichtt. ⸢Se⸣ het bäden, dei leev Gott mücht ʼn Teken gäben. ⸢Dor⸣ is ʼn Krüüzduurn wussen, de lett sik...
[47] Unschuldige Kindesmörderin
As ik viertein Johr olt wier, wier bi uns ʼne soebenunachzigjöhrige Vaagtsfru, de hadd dat von ehr Mudder vertellen hüürt: In Drönnewitz is ʼn Ritter wäst, Phoebus het he heten, de het twee ungeradene Soehns hatt. Nu is dor ok ʼn Waisenmäten wäst, dormals wier jo noch Leibeigenschaft. Dei is bi dat Fedderveih wäst. Dor hebben se Unzucht mit drieben wullt....
[45] Unschuldig verbrannt
De Eddelmann in Stellshagen het en Diern so mißhannelt, de het toletzt ʼn Stoeker nahmen un is up em ingahn. Un de Lüüd hebben em vonʼn Pierd krägen un dootslahn. Sien Mätress bespreckt de Scheid, bloß dat Water kann se jo nich bespräken. Dor is ʼn Waterlock, dor sünd vääl dörchswommen, de hebben sik flüchtt, de annern sünd faatt. — Gerichts schlag heet...
[5] Edelmann wird totgeschlagen, nachdem er Mätresse misshandelt hat
Mein Vater ist aus Besitz. Da ist ein Nachtwächter Baas gewesen, der hat immer geschworen für 25 Pfennig. Wenn einer Druck hatte, hat er einen falschen Eid geleistet. Seine Frau ist einmal zum Abendmahl gegangen. Er hat währenddessen Kiebitzeier gesucht. Als sie von der Kirche kommt, sagt er „Du hast Wein bekommen, aber diese [die Eier] sind meine.“ Er...
[1580] falscher Eid
De Lüüd hebben dennʼ Eddelmann ümzingelt up ʼn Feld un dootslagen. He is so schevvig wäst. De Eddelfru von Stellshagen het dennʼ Slagg bespräken laten, dat de Lüüd nich hebben rafkamen künnt. Se hebben all henrichtt warden süllt. ⸢Dor⸣ is en Mann unner wäst, de is bäten kloog wäst, de dröppt Brummelbeer up ʼe Scheid, de up beidʼ Ennʼ in de Ierd rinwussen...
[341] Der Aufstand
Eenmal is de Damshäger Eddelmann so hart wäst. De Lüüd hebben em dootslahn up ʼn Feld (Damshagen und Stellshagen ⸢het em hüürt). He⸣ is ʼn bäten scharp wäst. De Frugenslüüd hebben früher pläugen müßt. En Fru het em dat nich to bruken maakt. Dor het he de Hunnpietsch nahmen un oever dennʼ nakten Arm roeverhaugt. He het upʼn Schimmel räden. De Schimmel is...
[340] Der Aufstand
In Damshagen is dat wäst. De Eddelmann is ʼn dullen Kierl wäst, de het de Lüüd gliek slahn, wenn he to Fellʼ kamen is un glöövt het, se hadden nich noog daan. He kümmt ok eens wedder hen. De Lüüd hebben sik beraadt hatt, wenn he keem, Wullen se all up em daal un em dootslahn. Se rieten em vonʼt Pierd. Dat Pierd is alleen na ʼn Hoff to lopen. Nu ward jo...
[339] Der Aufstand
Herr von Plessen in Neverstörp is so häßlich wäst. Wenn de Knechts nachts ʼne Kääd anʼn Wagen laten hebben, het he uppaßt un se wegnahmen un ehr dat vonʼn Lohn aftreckt. Dennʼ hebben se up Buddelglas dootdanzen laten. De Dener sall se anführt hebben.
Erzähler: Knecht Kohlhoff, 84 J., Wismar, Kreis Wismar; aus Böken, Kreis Schwerin; Aufzeichner: Wossidlo,...
[332] Der Aufstand
(1848) Se hebben dennʼ Wien utʼn Keller haalt un utsapen. Behr in Torgelow het barst inʼt Hemd in ʼe Stuuv rümlopen un up ʼe Scherben von ʼne Wienbuddel danzen müßt. Sien Diener het em reddt: He is ut ʼt Finster Sprüngen un mit ʼn Kahn na Gievitz roever führt und von dor na Passow bi Lübz flüchtt.
Erzähler: Alter Postbote Rosenbom, Waren, Kreis Waren; aus...
[325] Der Aufstand
Großvadder het vertellt: Dat is in Pommern wäst: De Lüüd hebben dennʼ Keller upbraken un dennʼ Wien utdrunken, de Flaschen kaputhaugt. De Herr het sik naakt uttrecken müßt un so langʼ danzen müßt, bet he ümfollen is. De Kohfoderer het inkäken in de Stuuv un seihn, dat he noch jappt het. De het em ganz dootmaakt. De is henrichtt worden.
Erzähler:...