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Organizations: WossiDiA - University of Rostock German Keywords: tu churn butter, milking
Die Dörfer Vogtshagen und Volkenshagen, zum Rostocker District gehörend, führten vormals einen Proceß mit einander wegen eines zwischen beiden liegenden Gehölzes, genannt ›de Eikstruwwig‹. Da schwur ein alter Mann aus Volkenshagen, welcher sich Erde vom Volkenshagener Grund und Boden in die Schuhe gelegt hatte, daß er auf Volkenshagener Grund und Boden...
[15405] Scheidengänger
Vor etwa 20 Jahren wurde nachstehende Erzählung in Meklenburg und Pommern als ganz neu und durchaus wahr verbreitet. Es trat selbige mit solcher entschieden glaubhafter Umständlichkeit auf, daß sogar die derzeitigen Zeitschriften davon Notiz nahmen. Jedenfalls ist es eine ältere Sage, welche mal wieder aufgefrischt ist und dadurch, daß selbige an einen...
[15404] Der Lindwurm
Kein Marlower Börger kann dat verdragen, wenn man em Borenstęker nennt, wat ok sinen natürlichen Grund hett, wenn man de Geschicht hürt, wo sei up de Borenjagd utwęst sünd. As dat Geręd mal güng, dat in den Marlowschen Holt en groter swarter Bor sin Węsen bedrew, un ein un de anner em ok all sein hadd, dünn rüstten sik de Marlowschen Börgers tau ne grote...
[15403] Von de Marlower Borenstekers
Zwischen Dierhagen und Wustrow tritt das Land etwas weiter vor in die Binnensee und bildet einen Vorsprung, der mit Schilf und Rohr bewachsen ist. Dieser Haken heißt der Tangerort. In früheren Zeiten soll die Verbindung zwischen dort und der pommerschen Küste so schmal gewesen sein, daß man einen Eselskopf in die Rinne geworfen und darauf tretend die...
[15402] Tangerort auf Fischland
Einst verlor ein Bauer, als er durch Teterow fuhr, einen großen Kürbis vom Wagen. Da Niemand wußte, was für ein Ding dies sei, so trug man den Kürbis aufs Rathhaus, um dort auszumachen, was damit beginnen. Nach vielem Fragen und Streiten kam man überein, daß dies ein Ei sei, welches des Bauern Pferd dort verloren. Nun aber mußte es ja auch ausgebrütet...
[15401] Die Teterower mit dem Pferde-Ei
In der Ribnitzer Binnensee, besonders nach der pommerschen Küste zu, liegen eine Unmasse großer Steine, welche das Fahrwasser unsicher machen und vielfach von Fischern heraufgeholt werden. Einer alten Sage nach hat ein Meklenburger Herzog, der den Rostocker Hafen begünstigte und außerdem der Stadt Ribnitz nicht grün war, diese Steine ins Fahrwasser...
[15400] Der Steinort in der Ribnitzer Binnensee
Das Fischland ist der Sage nach folgendermaßen entstanden. Einmal bei einem sehr heftigen Sturme ist von Dänemark oder einer dänischen Insel ein großes Stück Land abgerissen und herübergetrieben und hat sich an die Nordküste von Meklenburg als Halbinsel angelegt. Diese Halbinsel wurde das Fischland genannt. Auf dem angetriebenen Landstrich stand ein...
[15399] Entstehung des Fischlandes
Früher haben oft Knechte und auch Andere, die Pferde zu füttern hatten, einen Chimken gehabt. Wer einen solchen Chimken hatte, dessen Pferde waren immer glatt und fett. Man konnte aber den Chimken nicht wieder los werden. Auf einem Hofe in der Rostocker Gegend dienten zwei Knechte, von denen der eine, als ein eben Angehender, sich noch nicht recht auf die...
[15398] Chimken
Ein früherer Bauer in H. hat auch einen Chimken gehabt, daher seine Pferde immer wohlgenährt gewesen sind. Einmal, da der Knecht des Bauern Abends spät zu Hause kömmt und nach seinen Pferden noch eins umsehen will, hört er dieselben ›gnurschen‹ (stark hörbar fressen). Als er in die Krippe fühlt, ist dieselbe mit den schönsten Erbsen angefüllt. Der Knecht...
[15397] Chimken
An der alten Landstraße von Ribnitz nach Rostock zwischen dem Landkrug und Haidekrug hat früher ein Haus, so 'ne Art Capelle gestanden, in dem ein Mädchen gewohnt hat, welches vorüberziehende Fuhrleute um eine Gabe angesprochen. Einmal fährt ein Bauer aus Klockenhagen nach Rostock. Als er bei der Capelle ankömmt, bittet ihn das Mädchen um einen...
[15396] Bettelnde Hexe
In Klockenhagen ist mal ein Mädchen gestorben, welches nach dem Tode immer wieder gekommen ist. Man hat deshalb den Prediger kommen lassen, um den Geist zu befragen. Da hat der Geist gesagt, er könne nicht ruhen, weil ihm das Todtenhemd nicht angezogen wäre, welches er hätte anhaben wollen. Sie sollten das Hemd Abends auf den Thorpfost vor dem Hof legen,...
[15395] Das Todtenhemd
Im Blankenhäger Holze verbarg während der Kriegszeit ein Mann sein Geld. Als er dasselbe vergraben, gebot er dem schatzhütenden Geist ›So, nun läßt du es nicht eher fahren, bis dir ein Topf mit steifer Grütze gebracht wird.‹ Hierauf entfernte er sich, in der Meinung, daß Niemand ihn beim Vergraben beachtet hätte. Es hatte aber doch Einer in der Nähe Alles...
[15394] Schatz gehoben
Der frühere Oberförster Böcler in Gelbensande nahm sich einen neuen Jäger und gab ihm den Auftrag, am nächsten Morgen früh einen Hirsch zu schießen. Der Jäger, welcher ein Freischütz war, lag bis gegen 9 Uhr im Bette und machte dann seine Teufelskünste. Da kam ein Hirsch gelaufen, welchen der Jäger vom Fenster aus erschoß. Arbeitsmann Fretwurst.
[15393] Freischütz
In Klockenhagen hat früher eine Frau gelebt, welche sich in einen Hasen hat verstellen können. Einmal sagt diese zu ihren Kindern ›Kommt mal der Jäger hier, dann sprecht zu ihm, ihr wolltet ihm einen Hasen zum Schießen zeigen, wenn er euch ein Geschenk gebe. Geht der Jäger hierauf ein, dann will ich mich in einen Hasen verstellen, so daß er nach mir...
[15392] Dreibeiniger Hase
Etwa ums Jahr 1800 lebte in Dändorf ein Bauer mit Namen J. Voß. Dieser bemerkte, daß alle Abend von Dändorf nach Dierhagen ein dreibeiniger Hase trabte. Da denkt Voß ›Wart, dich soll der Tausend kriegen.‹ Er lud seine Flinte und setzte sich hinter einen Zaun am Wege. Als nun der Hase kam, schoß Voß nach ihm, traf aber nicht, und der Hase humpelte ruhig...
[15391] Dreibeiniger Hase
Mein Vater, so erzählt der dreiundsiebzigjährige Arbeiter Fretwurst in Klockenhagen, fährt einmal von Dändorf nach Rostock. Als er in der Gelbensander Forst bei der Barkheidenschneese ist, scheint es vor seinen Augen, als wenn vor ihm in dem Weg ein Wasserteich ist. Die Pferde stehen mit einemmale bumsstill, schnarchen und sind trotz alles Antreibens...
[15390] Weißes Kalb
Vor vielen Jahren haben die Unterirdischen in einem Berge bei Schabow ihr Wesen gehabt. Zu Zeiten öffnete sich der Berg, und aus der Kluft stieg ein lieblicher Geruch empor. Einer von den Unterirdischen mit einem rothen Jäckchen hatte auf dem Hofe in der herrschaftlichen Küche das Bratenwenden. Einmal kamen etliche von den Leuten in die Küche und sagten...
[15389] Unterirdische bei Schabow
Zwischen Gelbensande und Hirschburg fließt durch den Gelbensander Forst ein Bach, dessen beide Ufer sich auf einer Strecke wallartig erheben, weshalb der Bach da ›Wallbach‹ heißt. Hier auf einer Brücke traf vor Jahren ein Mann aus Hirschburg eine Frau, welche wusch. Als er ihr ›guten Tag‹ sagte, antwortete sie ›Gibt es denn auf der Welt kein Helf-Gott...
[15388] Die Wäscherin am Wallbach
Ein vornehmer Herr, welcher ein großer Damenliebhaber war, fuhr öfters aus, um sich eine Geliebte aufzusuchen. Als er nun eines Morgens wieder ausfuhr, sagte er zu seinem Kutscher ›Heute muß wieder Eine her und wenn sie auch vom Teufel wär.‹ Wie sie nun durch einen Wald fuhren, sieht der Herr am Wege eine sehr schöne Dame stehen. Er eilte auf sie zu,...
[15387] Teufel als Frau
Bei dem Bauerndorfe Gülzow befand sich noch vor wenigen Jahren ein Wald, ›Hoher Dorn‹ genannt. In diesem Walde hüteten früher die Bauern, als sie noch nicht separirt waren, gemeinschaftlich oft Nachts mit einander ihre Pferde. Schon zu wiederholten Malen waren ihnen bei diesem Hüten Füllen weggekommen, ohne daß sie trotz alles Suchens je eine Spur wieder...
[15386] Wehrwolf im Hohen Dorn