Von Arnim in Doberan het ʼn Katenmannskind in ʼn Keller spunnt, dat het wat utfräten hatt up sien Goot. Dor is dat von Diere upfräten. De het ʼn Ring üm ʼn Hals drägen müßt. He het ʼn Ring mit na de Ierd rinnamen. (Um 1882/83 is he hier dootbläben in Doberan.)
In Lieblingshoff bi Rostock het he wahnt. En Daglöhnerjung, de is furchtbor unorig wäst, ⸢dennʼ⸣ het he bi de Slafitten krägen un in ʼn Keller spunnt. He slütt to un steckt de Sloetel in ʼe Tasch. Dor sünd so vääl Rotten in wäst in dennʼ Keller. De Jung het sik so furchtbor ängstt un schriet. As se morgens henkamen, is he doot. Dorvon het he ʼne Kääd...
[128] Kette und Ring als Strafe
Von Arnim hett ʼn Katenmanns Kind, (dat het Appel stahlen oder sowat ähnliches)... in ʼn Keller smäten un dor verkamen laten. De Snaken un dat Ungeziefer hebben dat vertehrt. He het ʼn Stellverträder stellt, de för em säten het. He het de Kääd üm ʼn Hals drägen müßt.
[127] Kette und Ring als Strafe
is kinnelbier – racken n lock ünner de sahl dörch – voß het sik in de wil as oll fru verkledt mitn strohhot – up tun sett – lacht den wulf ornlich gäl wat ut – voß fröggt em wot em gahn wir – süss is noch all god gahn, öwer dor set ne oll fru up n tun un lacht em wat ut – het mi am dullsten argert.
V. W. to hochtid mit – gode stell – nan gatlock rin – v. süht to, ob he rutkamen kann. w. fritt ümmer to – kann nich rutkamen – v. du möst mi dragen – e krank dregt n gesunden. – oh, ik dwalsprak man.
Hochtid – voß un wulf harmonieren tosam – dörch’t gatlock... haugt sik’t ledder vull... voß enen wutsch rut ut’t gatlock... släg krigen – ach nu ik, segt de voß, ik kann nich gahn – möst mi drägen... de krank de dregt de gesunnen. – ach bröding, ik ras man (=phantasier), ik bün jo so krank.
Voß un wulf. inn dörp is hochtiet, willn sehn, ob wi n goden happen afkrigen könen. de voß süht ümmer to, wat he noch ruter kamen. makt buten mallur... hett de wulf regelmäßig läst inn kalenner.
Voß sett sik up hakelwark hen – släg kregen – möst mi drägen – de krank drecht n gesunnen, de jäger kümmt mit de hunn‘.
Hauptmann von Below hier in Wismar hett wat mit sienen Deener hatt, (quid nescit)
hett wider keen Straf krägen, oewer hett käd dragen müsst.
de Kopmann vörn Lübschen Duur, Dühring sien Vadder, sall de Kirch bedragen hebben, sall ne Käd' dragen hebben.
[1030] eiserne Kette tragen
de Edelmann in Tarnow hett ne Käd üm' Hals dragen (hett mit de Lüd' keen Fräd' hollen). se hebben em up Glas doot danzen laten.
(nachher: er habe Haberlandt geheissen)
Krüger hett jagt, wo he keen Recht harr. Kronprinz (Kaiser Wilhelm) is em begegnet. krüger hett up em alleggen wult. Dor hett he in Rock apen räten. Dor is he vör de Wahl stellt worden, ob he ne isern Käd drägen oder de Jungfer küssen wull. He hett ümmer 'n isern Käd ann Liw dragen.
En Kopmann in Wismar hett de Nikolai-Kirch bedragen, hett ne isern käd drägen müsst
up 'n bloten liw. allen Stillen Fridag hett he hen müsst na 'n kalkbarg (ubi nescit) hett dor in arbeiten müsst, dat is sien straf wäst.
[950] eiserne Kette tragen
in Wismar is 'n kopmann wäst, de hett 'ne Käd dragen müsst, säten hett 'n anner vör em, oewer de straf müsst he sik alle johr sülm afhalen.
(quam, nescit ego : prügel ? : ja wahrscheinlich. )
auf Strafe bezogen
[946] eiserne Kette tragen
Bühring in Wismar hett de Kirch bestahlen hatt. He hett ne brennerie
anlecht (hatt ?) un hett secht, he glück hadd, wull he 't wedderafdrägen. dat hett he ok dahn, öwer alle johr hett he 'n poor dag'
afsitten müsst to straf.
[945] eiserne Kette tragen
Alexander in Rederank wir Offizier, de Inspektor ok..... hett sik de
Gewehr nähmen laten von em..... würd utstött ut 'n Offizierstand.
He drög ne Käd in' Hand, dat heff ik sülben sahn.
de oll Koopmann Behring ( also nicht Dühring ) in de Lübsch Straat,
drög ok ne Käd', dee hett jo wol wat von de Kirch unnerslagen.
[943] eiserne Kette tragen
Von einem Bauer in einem Dorf in der Umgegend hörte ich: „Dei hett ok noch ʼn iesern Ring üm ʼn Hals.“ hee hett jo woll früher mal wat utfräten.
(Erzähler und Aufzeichner: Kunstmaler Eingrieber, Goldberg, Kreis Lübz, um 1930)
Förster Röper in Hundehagen trifft den Wilddieb Kahl. Der wirft ihn zu Boden. R. fleht um sein Leben. K. läßt ihn los. R. springt auf und erschießt K. Dafür mußte Röper tietsläwn ʼne Käd drägen.
(Erzähler: Bäcker Möller, Wustrow, Kreis Ribnitz- Damgarten; aus Kröpelin, Kreis Bad Doberan. Aufzeichner: Wossidlo, 17. 5. 1924)
[201] Kette und Ring als Strafe
De Wendorfer Baron an de Grevismoehler Chaussee het ʼne Käd dragen. Ik heff em öfters rieden sehn. He het eenen dotmakt.
(Erzähler: Fischerknecht Kracht, Waren, Kreis Waren. Aufzeichner: Wossidlo, 12. 7. 1922)