Herr von Arnim (Gut nescit) het naher in Doberan ⸢wahnt, de⸣ het ʼn Kind in ʼn Keller smäten. Dat Ungeziefer het dat vertehrt. De het ok ʼne Kääd drägen müßt.
Erzähler: Frau Trehde, Kröpelin, Kreis Bad Doberan; Aufzeichner: Wossidlo, 18. 7. 1911.
[131] Kette und Ring als Strafe
Arnim hett ʼn Kind verhungern laten. ⸢He⸣ het alle Johr vier Wochen henmüßt na Swerin un sitten. De anner, de em verträden het, is naher na Amerika gahn un het sik ʼne Farm köft, so vääl Geld het Arnim em gäben.
Erzähler: Fräulein Wilhemine Frahm, Doberan, Kreis Bad Doberan; Aufzeichner: Wossidlo, 16. 9. 1929.
In Lieblingshoff bi Rostock het he wahnt. En Daglöhnerjung, de is furchtbor unorig wäst, ⸢dennʼ⸣ het he bi de Slafitten krägen un in ʼn Keller spunnt. He slütt to un steckt de Sloetel in ʼe Tasch. Dor sünd so vääl Rotten in wäst in dennʼ Keller. De Jung het sik so furchtbor ängstt un schriet. As se morgens henkamen, is he doot. Dorvon het he ʼne Kääd...
[128] Kette und Ring als Strafe
Von Arnim hett ʼn Katenmanns Kind, (dat het Appel stahlen oder sowat ähnliches)... in ʼn Keller smäten un dor verkamen laten. De Snaken un dat Ungeziefer hebben dat vertehrt. He het ʼn Stellverträder stellt, de för em säten het. He het de Kääd üm ʼn Hals drägen müßt.
[127] Kette und Ring als Strafe
Hauptmann von Below hier in Wismar hett wat mit sienen Deener hatt, (quid nescit)
hett wider keen Straf krägen, oewer hett käd dragen müsst.
de Kopmann vörn Lübschen Duur, Dühring sien Vadder, sall de Kirch bedragen hebben, sall ne Käd' dragen hebben.
[1030] eiserne Kette tragen
de Edelmann in Tarnow hett ne Käd üm' Hals dragen (hett mit de Lüd' keen Fräd' hollen). se hebben em up Glas doot danzen laten.
(nachher: er habe Haberlandt geheissen)
Krüger hett jagt, wo he keen Recht harr. Kronprinz (Kaiser Wilhelm) is em begegnet. krüger hett up em alleggen wult. Dor hett he in Rock apen räten. Dor is he vör de Wahl stellt worden, ob he ne isern Käd drägen oder de Jungfer küssen wull. He hett ümmer 'n isern Käd ann Liw dragen.
En Kopmann in Wismar hett de Nikolai-Kirch bedragen, hett ne isern käd drägen müsst
up 'n bloten liw. allen Stillen Fridag hett he hen müsst na 'n kalkbarg (ubi nescit) hett dor in arbeiten müsst, dat is sien straf wäst.
[950] eiserne Kette tragen
En hauptmann in Wismar hett sinen burssen doot slagen, dee sall 10 johr
'ne käd dragen müsst.
[948] eiserne Kette tragen
Dor wier bi de Soldaten 'n Hauptmann in Neutrelitz, dee hett 'n Burssen doot slagen hatt, dee müsst ne Käd' drägen.
[947] eiserne Kette tragen
in Wismar is 'n kopmann wäst, de hett 'ne Käd dragen müsst, säten hett 'n anner vör em, oewer de straf müsst he sik alle johr sülm afhalen.
(quam, nescit ego : prügel ? : ja wahrscheinlich. )
auf Strafe bezogen
[946] eiserne Kette tragen
Bühring in Wismar hett de Kirch bestahlen hatt. He hett ne brennerie
anlecht (hatt ?) un hett secht, he glück hadd, wull he 't wedderafdrägen. dat hett he ok dahn, öwer alle johr hett he 'n poor dag'
afsitten müsst to straf.
[945] eiserne Kette tragen
Alexander in Rederank wir Offizier, de Inspektor ok..... hett sik de
Gewehr nähmen laten von em..... würd utstött ut 'n Offizierstand.
He drög ne Käd in' Hand, dat heff ik sülben sahn.
de oll Koopmann Behring ( also nicht Dühring ) in de Lübsch Straat,
drög ok ne Käd', dee hett jo wol wat von de Kirch unnerslagen.
[943] eiserne Kette tragen
Förster Röper in Hundehagen trifft den Wilddieb Kahl. Der wirft ihn zu Boden. R. fleht um sein Leben. K. läßt ihn los. R. springt auf und erschießt K. Dafür mußte Röper tietsläwn ʼne Käd drägen.
(Erzähler: Bäcker Möller, Wustrow, Kreis Ribnitz- Damgarten; aus Kröpelin, Kreis Bad Doberan. Aufzeichner: Wossidlo, 17. 5. 1924)
[201] Kette und Ring als Strafe
De Wendorfer Baron an de Grevismoehler Chaussee het ʼne Käd dragen. Ik heff em öfters rieden sehn. He het eenen dotmakt.
(Erzähler: Fischerknecht Kracht, Waren, Kreis Waren. Aufzeichner: Wossidlo, 12. 7. 1922)
En Dam is so riek wäst, de het so vääl Geld hatt, se het gor nich wüßt, wo vääl se harr. De hetʼn Schipper wegschickt mit ʼne ganze Ladung Kuurn, dat het he inʼt Water schüdden süllt, de Armen het se dat nich günnt. De Schipper het so vääl jammert, se deed unrecht, ehr Geld künn ok mal all warden. „Nümmermihr!“ het se seggt. Enen golden Ring het se naʼt...
[224] Bestrafte Habgier
Up Prüzen hett en Finanzrat Satow wahnt, dat is noch ʼn Rittergoot wäst. De het Schääp hatt, de het he mit Sand beladen, un Ries un Kaffeebohnen het he versichert. He het de Schääp bohren laten. De is inkerkert, as dat rutkamen is. Dor het he naher dauernd mit ʼne Kett gahn müßt.
Erzähler: Forstarbeiter Fritz Behn, Tarnow, Kreis Bützow; Aufzeichner:...
[174] Kette und Ring als Strafe
In Barnerstück (b. Schwerin) is dat wäst, as de Herren noch dat Ritterrecht hatt hebben. Dor is ʼn Ring inʼn Steen wäst, dor hebben se Lüüd ankäädt. De Fru sall de Diern mit ʼt Sloetelbund inʼt Gesicht haugt hebben.
Erzähler: Kofferträger X, Schwerin, Kreis Schwerin; aus Görries, Kreis Schwerin; Aufzeichner: Wossidlo, 14. 6. 1935.
[75] Mit Peitsche und Knüppel