Melms het na Swerin müßt. He het jo woll ʼn Heirjung so dull slagen hatt. Alle Johr müßt he ʼne Tiet weg. — Melms het Beselin aarvt, Wöpkendörp het he köft.
Erzähler: Gehls, Kessin, Kreis Rostock; Aufzeichner: Wossidlo, 20. 12. 1913.
[157] Kette und Ring als Strafe
de Gr. Dratower hett een Diern doot krückt (dat hett em to langʼ duert, as se dat Flass ut ʼn Aben haalt hett), de het Steen schuben müßt.
Erzähler: Schuster Schütt, Güstrow, Kreis Güstrow; aus Boldebuck, Kreis Güstrow; Aufzeichner: Wossidlo, 22. 6. 1930.
Kayatz in Hasenwinkel hett ne Käd drägen müßt.
Erzähler: Büdner Holtz, 92 J., Sternberg, Kreis Sternberg; aus Klein Raden, Kreis Bützow; Aufzeichner: Wossidlo, 29. 9. 1935.
Dat het mien Mudder noog vertellt: De oll Kajatz in Hasenwinkel het enen dootslagen hatt, de het ʼne Kääd drägen müßt up ʼn bloten Liev.
Erzähler: Seemann Brockmüller, 80 J., Wismar, Kreis Wismar; aus Jessenitz, Kreis Hagenow (von seiner Mutter); Aufzeichner: Wossidlo, 19. 7. 1928.
[142] Kette und Ring als Strafe
Ein Landmäter hett mal de Scheir twischen Spornitz un Matzlow verkihrt mäten. Lange Tied hett hei donn abends in dei Spornitzer Koppel 'n grugelich Wes'wark makt un ümmer mit de Käden klätert, so dat abends keiner von Spornitz nah Maßlow (Matzlow) gahn wull.
(Die Landmesser haben früher mit Ketten gemessen.)
[4787] Scheidengänger
Melms hett Beselin arwt..... Wöpkendörp hett he köfft.
Never, (des Schwiesower's Bruder ) trug Kette.
Böckler het ne Käd dragen.
Vadder het vertellt:
De oll Stein in Rühn is Pächter vonʼt Kloster wäst. Sien Soehn wahnt hüüt in Bützow. De sall enen Knecht oder ʼn annern dootmaakt hebben. De müßt ümmer ʼn iesern Ring üm ʼn Hals drägen. Wenn he sien Feld afgahn deed, het he nich rechts oder links kieken künnt, ⸢he⸣ het sik ümmer ganz ümdreigen müßt.
Wir Jungens erzählten uns :
Kantor Messing in Neutrelitz habe einen Jungen so geschlagen, dass er gestorben.
zur Strafe trage er eisernen Ring. Trug immer grosse weisse Halsbinde (darunter
eisernen Ring) alle johr eens kam deschinner, möt ens rümdreihgen.
Ich habe als Kind einen Mann gekannt, der ein Halseisen von der Strafjustiz um den Hals geschmiedet tragen mußte, alle Jahre mußte er sich zeigen, daß er ʼs noch trug. Hatte immer ein Halstuch umschlungen.
(Erzähler: Frau Schultz, Reddelich, Kreis Bad Doberan. Aufzeichner: Wossidlo, 17. 7. 1928)
De Pächter von Bredentin (dat is 'n Pachtgoot), het eenen dootschaten hatt, de het ʼn Ring drägen müßt. Alle Johr het he eenmal henmüßt un brummt.
(Erzähler: Schlosser Schomaker, ca. 75 J., Güstrow, Kreis Güstrow. Aufzeichner: Wossidlo, 1. 1. 1937)
[392] Kette und Ring als Strafe
De Eddelmann in Tarnow het ʼne Kääd üm ʼn Hals dragen. ⸢He⸣ het mit de Lüüd keen Frääd hollen. Se hebben em up Glas dootdanzen laten. (Nachher: er habe Haberland geheißen).
Erzähler: Kröger, ca. 70 J., Neubrandenburg, Kreis Neubrandenburg; aus Gevezin, Kreis Neubrandenburg; Aufzeichner: Wossidlo, 21. 9. 1930.
ʼn isern Ring hett een üm ʼ Hals dragen. (quis nescit.)
Moidentiner Herr hett een Mamsell doot makt, dee drööch ʼne Kädʼ.
(Erzähler: Frau Zietz, ca. 75—80 J., Mecklenburg, Kreis Wismar; aus Hohen Viechein, Kreis Wismar. Aufzeichner: Wossidlo, 30. 7. 1911)
En Eddelmann het Stein släpen müßt, alle Johr hett he weg müßt, hett ʼne Käd üm ʼn Hals dragen (dee is so slicht gegen sien Lüdʼ wäst).
(Erzähler: Inspektor Dettmann, 76 J., Schwaan, Kreis Bützow. Aufzeichner: Wossidlo, 31. 8. 1930)
Landmesser Schneider, so erzählten wir Jungens in der Elementarklasse in Neustrelitz, habe eiserne Kette um Hals.
(Aus dem Nachlaß von Karl Schiller, 1861 bis 1864 gesammelt, an Wossidlo 1888 von der Tochter Schillers gesandt)
[203] Kette und Ring als Strafe
Förster in Hundehagen hett 'ne Käd üm hatt, hett eenen dotschaten.
(Erzähler: Woez, Heiligendamm, Kreis Bad Doberan; aus Kröpelin, Kreis Bad Doberan. Aufzeichner: Wossidlo, 3. 9. 1925)
[202] Kette und Ring als Strafe
Förster Mumm in Nienhagen hett 'n Wilddeef dotschaten, de süll iesern Käd drägen.
(Erzähler: Randow, Warnemünde, Kreis Rostock; aus Elmenhorst, Kreis Rostock. Aufzeichner: Wossidlo, 13. 8. 1927)
Krüger het jagt, wo he keen Recht harr. Kronprinz (Wilhelm) is em begegent. Krüger het up em anleggen wullt. Dor het he ʼn Rock apen räten. Dor is he vor de Wahl stellt worden, ob he ʼne iesern Käd drägen oder de Jungfer küssen wull. He het ümmer ʼn iesern Käd an ʼn Liev dragen.
(Erzähler: Häusler Evert, 70 J., Wredenhagen, Kreis Röbel. Aufzeichner:...