Schloßsagen.
Um Schlösser und Türme fest zu bauen, und sie gegen Sturm, Wetter und Kriegsgefahr zu schützen, herrschte von alters her der grausame Brauch, Säuglinge in dem Fundament mit einzumauern. Diese wurden um schweres Geld den Müttern abgekauft. So sollte auch einst eine solche Zwingburg erbaut werden, ein Säugling ist schon erhandelt. Da reden die...
[520] Bauopfer für Burgbau
Förster in Hundehagen hett 'ne Käd üm hatt, hett eenen dotschaten.
(Erzähler: Woez, Heiligendamm, Kreis Bad Doberan; aus Kröpelin, Kreis Bad Doberan. Aufzeichner: Wossidlo, 3. 9. 1925)
[202] Kette und Ring als Strafe
Aus meiner Jugendzeit in Broock bei Lübz ist mir der Warnruf: Höd’ di, Buer, de Herr von Stuer liggt uppe Luer, noch heute ganz gut erinnerlich. Bei dieser Gelegenheit erinnere ich mich auch der Sage von den Gebrüdern von Dasseln, die es in der Boizenburger Gegend so schlimm trieben, dass die Bewohner sie täglich in ihr gemeinsames Gebet einschlossen und...
[8794] Raubritter: Erwähnung
De Werwulw tau Vietlübbe.
In Vietlübbe bi Lübz sall eins en Bur lewt hebben, de bi Nachttiden van Lübz tau Hus kamen is. As he nu in de Vietlübber Dannen kümmt, will sin Pierd nich wider. Up eenmal springt n Wulw up dat Pierd tau und dat Pierd so dull as man jichtens kann. Aewer de Wulw kann noch düller un halt dat Pierd wedder in. As nu de Wulw dat...
[1912] De Werwulw tau Vietlübbe
De Werwulw un de Scheeper.
In Vietgest sall vör väle Johren mal ‘ne Fru west sin, dei hett sik ok in’n Werwulw verwandeln künnt. Un denn hett sei ümmer den Scheeper groten Schaden dan. As nu de Scheeper ehr eins mit’n Biel dei Hüft kaputt makt, krüpt de Wulw nah’n Busch rin. De Scheeper geit em nah, üm em üm dei Eck tau bring’n. Aewer dor is keen Wulw...
[1910] De Werwulw un de Scheeper
De Werwulw
In Broock bi Lübz sällen mal ins drei Holthaugers west sin, de hebben tausammen in’n Fahrenhorst Holt haugt. De een von disse sall sik ümmer in’n Werwulw verwandelt hebben – so hebben wek van de Lüd seggt. As dat nu Middagstid is, seggt de, von den de Lüd ümmer allerhand Geschichten vertellt hebben, sei müchten sik doch beten henleggen un...
[1908] Werwolf: Die reichliche Mahlzeit
Dor sünd twei Knechts - den Urt weit ik nich mihr, wo, - de kamen Maidagnacht un willen weiten, ob in dat Dörp ok wol Hexen wiren. Un dor harr en Bur twei Arwegen, un dormit trecken se so rund üm dat Dörp un laten blot den Weg fri, dor kaenen de Luder nich raewer. Dunn stellen se de Eg' uprecht hen un gan dor unner sitten. Dur kümt en Kutschwagen...
Johannignacht hebben dee räden, dee mit sabenrand, hexen künnt
Herr Wittfoot (Kahlenberg) H[eiligen] Damm 03.09.1925
ungeburen ei möt in n´tasch hebben
Herr Jungmann (Strand Niendorf)
H[eiligen] Damm 03.09.1925
Dei Hex melkt dörch de Wand.
Dor is mal eins ‘ne Buerfru west, dei hett ümmer mihr Melk un Botter hadd, as ehr Nawersch. Und dat is dorvan kamen, dat sei ‘ne Hex west is. As sei nu eins nah Fell gan will, seggt sei tau ehr Dochter, sei süll sick an’t Botterfatt setten un bottern un denn ümmertau seggen: „Ut jeden Hus en Lepel vull.“ Dat ded dei Diern ok,...
Hexenbannen.
Dor is mal eins 'ne Fru west, dei hett, wenn sei bottert hett, gor kein odder doch sihr wenig Bodder von ehr'n Rom kregen, Dorgegen hett ehr Nawersch, wenn sei ok nich mihr'n Rom hatt hett, doch ümmer'n ganz Deil Botter kregen. Dit is aewerat dorvon kamen, disse Fru ehr Nawersch is'ne Hex west, dei hett ok ümmer bottert, wenn ehr Nawersch...
Als unser Herr Christus noch auf Erden wandelte, wollte er sich vor eines Juden Tür ausruhen (auch auf seinem Gang nach Golgatha). Der Jude jagte ihn fort. Da sagte der Herr Christus: denn sallst du ok ewig kein Rauh hebben. Seitdem wandert der Jude immer in der Welt umher. Manchmal ist er schon ein Ende mit Leuten zusammen gegangen. Er soll einen langen...
[536] Christus verflucht Juden zu ewigem Wandern
Als Poppentiner Holz stehlen, neigen Frauen[?] sich
[1543] stehlen
Bäudner Peters sin Grossvader hett sik mal uphängen wullt. Sin Fru hadd in'n Hus dei Oewerhand. Hei geiht in't Holt un hett jo ok alls bi sik, wat nödig is. As hei nu den'n Strang fastmaken will, süht hei oewer sil wat sitten. Dat wir nich minsch, nich Veih. Hei hett sik so verfihrt, dat hei alls liggen leet un weglep. hei hett ümmer Vader unsers bed....
[1076] Frevelsagen
Eine Zigeunerfrau lag einmal mit ihren Kindern in der Nähe des Laupiner Schulhauses am Waldrande in der Sonne. Da sagte die Frau des Lehrers: de liggt dor jo grad as'n soeg mit farken. Später wurde von der Lehrersfrau etwas geboren, was garkein Mensch war.
[1075] Frevelsagen
Als einst die Poppentiner sich aus diesen Tannen haben Holz stehlen wollen, da haben sie plötzlich in den Tannen Toben gehört, und die dicken Tannen haben sich alle zur Erde geneigt, somit die Diebe mit ihren Zweigen ins Gesicht geschlagen. Vor schreck eilten sie davon.
[1072] Frevelsagen
Als ich noch zur Schule ging, kam in Babke jedes Jahr Kopphamel aus Sülze. Er hatte einen Planwagen mit zwei Schimmeln bespannt und mit Salz beladen. Mit einem Beil zerschlug er die Salzklumpen und verkaufte das Salz von der Straße aus an die Dorfbewohner. Sein Rock war ganz mit Salz bestäubt. Irgend eine Sage, die sich an die Saline knüpft, habe ich nie...
[1071] Frevelsagen
Ein Paster hett in Gr. Sien de Kirch üm dat Klingbüdelgeld bedragen.
De leiw Gott is sülwst kamen un hett em seggt, hei müsst nu solang predigen, bitt hei erlöst ward. Von 11-12 is ümmer sin Tid wäst. dor hett kein anner praedigen dörft. Ein Paster hett mal in sin Stunn' rinne praedigt, de is stumm worden. Ein anner, denn 'n dat ok passiert is, is lahm...
[1052] Frevelsagen
Neumann mit dat iesern Halsband
In Laaps bi Penzlin isʼn Gootspächter wäst, de het Neumann heten. Dat wier en dullen Jäger. De schööt allens krumm un dumm, wat em vor de Flint keem. Ees is dor en niegen Kannedat henkamen, dennʼ künn Neumann nich besehn. As he em mal inʼn Busch drööp, het he em mit de Hunnʼ solangʼ hitzt, bet he doot wier. Neumann is...
[991] eisernes Halsband tragen
Ein Mann kümmt midden in ne Nacht mit pird up dei chaussee lang. dor is nu an dei Sid ein Warelock un wil dei pird ok all döst hebben, leiht hei mit dei pird dal. ut Jux segt hei: "Pird supt, Ware is Win" (Wein).
Dor röpt ein stimm utn Born: " Denn büst du min".
Schät büngt, segt dei Kirl un em hett ok keine wat dahn.
[1058] Frevelsagen
In der Gr.Brützer Kirch ist vor ungefähr 20 Jahren den Konfirmanden eine verdorrte Hand gezeigt, welche in der Sakristei aufbewahrt ist. Die Hand soll aus einem Grabe herausgewachsen sein und soll einem Mädchen aus Wendisch Hof gehört haben, welche ihre Mutter geschlagen hat. Einmal ist ein Gelehrter gekommen und hat gesagt, die Hand müsste mit einer...
[4764] Hand aus Grab