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Auf einem Dorfe starb ein Tagelöhner. Seine Frau verkaufte ihre einzige Kuh, um das Begräbniß bestreiten zu können und legte das Geld unter den Leib der Leiche. Ein Dieb wollte dasselbe wegnehmen, da faßt die Leiche seinen Arm und hält ihn fest, so daß er ihm abgeschnitten werden muß und der Todte ihn mit ins Grab nimmt. Lehrer Fr. Haase in Rostock.
[15351] Todtenhand hält fest
In Detershagen bei Neu-Bukow lebte vor Jahren ein Herr, der gegen seine Untergebenen sehr grausam war. Einem seiner Tagelöhner starb die Frau; da er nicht das Nothwendigste zum Begräbniß hatte, bat er den Herrn um Unterstützung, wurde aber hart abgewiesen. Da verkauft der Tagelöhner ein Stück Hausrath und legt das Geld unter das Kopfkissen der Todten. Der...
[15350] Todtenhand hält fest
In dem Dorfe D. war vor Zeiten eine Grube, die in späteren Zeiten zu Acker gemacht wurde, welche von den Bewohnern zum Wolfsfange gegraben war. Ein Musikant war in der Nacht von einem benachbarten Orte, wo er musicirt hatte, gekommen, und hatte sich so unglücklich verirrt, daß er in die Wolfsgrube gerieth, in der sich schon ein Wolf befand. Derselbe...
[15349] Der Musikant in der Wolfsgrube
Ein armer Junge aus Friedland, der seine Eltern früh verloren hatte, ward von einer Räuberbande, die in einem benachbarten Walde hauste, aufgegriffen und in ihre Höhle geschleppt. Als die Räuber ihn schlafend glaubten, beriethen sie unter sich einen Raubmord gegen den Ritter von Bertikow auf Schloß Pleez. Der Knabe sollte vorausgehen, sich in das Schloß...
[15348] Räuber auf Schloß Pleez
Nicht weit von der zu Groß-Helle gehörenden Meierei Lüdershof hauste vor Zeiten ein Räuber, Namens Rabandel. Rechts von dem Wege nach Waren lag eine Burg, in dem meilenlangen dichten Walde versteckt, von einem tiefen Graben umgeben. Eine Kette ging quer über die Straße und stand mit einer Klingel auf der Burg in Verbindung. Sowie dieselbe ertönte, brachen...
[15347] Der Rabendelberg zu Lüdershof
Zwischen Rahnenfelde und Puchow, nicht weit von der Landstraße zwischen Penzlin und Stavenhagen, erhebt sich ein steiler Hügel, der Räuberberg genannt, in welchem vor Jahren eine Räuberbande ihr Unwesen trieb. Die Räuber hatten Schnüre über die Straße gezogen, die mit Glocken in dem Berge verbunden waren, und wenn Jemand des Weges kam, wurden sie durch...
[15346] Der Räuberberg bei Puchow
Auf der Schrödershöfer Feldmark bei Teterow, unweit des jetzigen Hofes, liegt in einem Wiesengrunde der ›Schloßberg‹, ein mit tiefen Gräben umgebener kegelförmiger Hügel. In einer Entfernung von etwa 60 Ruthen ist ein ähnlicher Platz, der ›Bullerberg‹, der aber viel kleiner ist. Beide waren durch einen noch zu verfolgenden aufgeschütteten Erddamm mit...
[15345] Die Räuber im Schloßberg bei Schrödershof
In Devwinkel, einer großen Waldung bei Güstrow, soll zu Anfang dieses Jahrhunderts eine Räuberbande sich aufgehalten haben, an deren Spitze ein Baron Möller stand, einer seiner Genossen hieß der schwarze Fritz. Schließlich wurden sie Alle gefangen genommen, und Baron Möller, der schwarze Fritz und ein Dritter gehängt. Wie sie noch am Galgen hingen, kommt...
[15344] Die Räuberbande von Devwinkel
Eine halbe Stunde von Güstrow, nahe bei der Rennbahn, liegen die Röver- oder Räubertannen. Sie sollen ihren Namen von einer Räuberbande führen, die hier hauste. Sie hatte auf den Boden Drähte gelegt, die zu ihrer Höhle führten. Sobald nun der Fuß eines Wanderers an die Drähte stieß, gab eine Glocke in der Höhle den Räubern Kunde davon, und sie stürzten...
[15343] Die Räubertannen bei Güstrow
Brunshaupten führt der Sage nach seinen Namen von einem Seeräuber Brun, der bei dem jetzigen Dorfe in dem Holze nach Wiechmannsdorf hinauf wohnte und in Brunshaupten seinen Zufluchtshafen hatte, daher der Name auch Brunshafen hieß. Mittheilung von Pastor Düffcke in Brunshaupten an Lisch. Die Ableitung Brunshafen ist unrichtig, indem der Ort schon 1219...
[15342] Räuber Brun
In den Stahlbergen bei Crivitz hauste ein berüchtigter und gefürchteter Räuber, Namens Röpke. Er fiel mit dem Rufe ›Röpk mit sin sœben Köpp uppen Disch‹, dem der Klang einer Glocke vorausging, die Vorüberziehenden an, die sich ihm willenlos ergaben. Einst sah ein Jäger, auf der Verfolgung eines Dachses begriffen, Röpke kommen, versteckte sich hinter einen...
[15341] Räuber Röpke
Dor wir einmal ein ganz gefährlichen Röwer, de heit Papendöneke. De wahnt in ein grot Lock bi'n Ratzeborger See. De Wiwer, de hei rowt un de noch jung un schmuck wiren, müßten sin Fruens sin un wenn sei 'n Kind kregen, so makt hei dat Kind un de Mauder dod. De sœwte Fru had hei œwest tau leiw dortau un hei makt blot dat Kind dod un treckt de Köpp von de...
[15340] Papendöneke
In uralten Zeiten, als die Wälder noch so dicht waren, daß man kaum hindurchkommen konnte, lebte im Ratzeburgischen in einer Grube im Papenholze, zwischen Campow und Romnitz, ein Mörder, Papendöneke genannt, sicher und ohne Gefahr, entdeckt zu werden. Als er nicht länger allein leben wollte, griff er sich eine lübeckische Frau, welche ihm nach und nach...
[15339] Papendöneke
In dem Dorfe Strohkirchen, zu der Zeit, als dasselbe nur erst aus fünf Familien bestand, hauste ein räuberischer Müller, Namens Strohkark. Sein burgähnliches Haus lag an der Jasnitz und war von Wällen umgeben, die auch heute noch nicht ganz gefallen sind. Zehn Müllergesellen wohnten mit ihm darin. Weitere Hilfe hatte er an seinen Unterhauptleuten, von...
[15338] Müller Strohkark
Vor vielen, vielen Jahren machte eine große Räuberbande den Sonnenberg bei Parchim unsicher. Ihr Hauptmann nannte sich Vieting. Zu ihrem Aufenthalte hatte sie sich eine Höhle in dem Hügel, der von ihrem Anführer noch heute den Namen ›Vieting‹ trägt, erwählt. Nicht weit von diesem Hügel führt der Stolper Weg durch den Wald. Um in ihrer Höhle hören zu...
[15337] Der Vieting im Sonnenberg bei Parchim
Vor vielen Jahren hauste in Barkow eine Räuberbande unter den drei Anführern Grenz, Krentz und Kohlmetz, die vom Bormkruge dorthin gekommen sein sollen. Nachdem sie mit dem Besitzer des Kruges gemeinschaftliche Sache gemacht hatten, raubten und plünderten sie die ganze Gegend, tödteten des Nachts alle fremden Gäste, welche im Kruge Herberge suchten und...
[15336] Das Blutsoll auf dem Barkower Felde
An einer Innenwand der St. Marien-Kirche in Wesenberg zeigte man früher einen großen Blutfleck, über dessen Entstehung man Folgendes erzählt. Als einmal vor vielen, vielen Jahren während des Gottesdienstes zwei der Kirchengänger in einer Ecke dicht an die Wand gedrückt mit einander Karten spielten, zerbarst plötzlich die Kirchenmauer und vor der also...
[15335] Teufel holt Kartenspieler
Bei dem Gastwirth K. in Stargard war eine rechte Spielhölle. Nicht bloß daß Bürger und Landleute sich dort zum Kartenspiel einfanden, auch einzelne Geistliche waren von der Spielwuth angesteckt. So saßen auch einmal drei Pastoren beim Wirthe K. und spielten; obwohl es schon tief in der Nacht war und die Pferde schon lange angespannt vor der Thür hielten,...
[15334] Teufel stört Kartenspieler
An einem Gründonnerstage setzten sich Bauern von Kessin zum Kartenspielen in der Schenke hin und spielten die ganze Nacht hindurch bis in den Charfreitag hinein, und auch als die Glocke zur Kirche rief, hörten sie nicht auf, sondern spielten den ganzen Charfreitag weiter. Gegen Mitternacht trat ein Fremder im Mantel in die Wirthsstube und wurde von einem...
[15333] Der Kartenspieler von Kessin
Nahe bei Boizenburg liegt der Kreuzberg, früher Tannenberg geheißen. Er gehört jetzt zum Kirchhof, früher (vor fünfzig Jahren) lag er wie der zu seinem Fuße liegende Garten neben dem Kirchhof und war durch eine Mauer von demselben geschieden. Der Berg, der oben geebnet war, und der Garten waren oft Schauplatz üppiger Gelage, denn die Boizenburger waren...
[15332] Der Tannenberg bei Boizenburg